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Kulturcafé Michelbach e. V.

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Archiv – Berichte

20 Jahre Kulturcafé
 

Vor zwanzig Jahren als Begegnungsstätte für und von Frauen gegründet hat sich das Kulturcafé zu einer kulturellen Institution in Michelbach entwickelt, das in der attraktiven Kulturscheune eine Vielzahl unterschiedlicher Veranstaltungen für ein breites Publikum anbietet. Zwanzig Jahre sind nicht viel gemessen an den 1200 Jahren seit der Ersterwähnung von Michelbach. Dennoch Anlass genug, diesen runden Geburtstag am 26. 2. 2017 gebührend zu feiern.

Organisation und Planung dieser Geburtstagsfeier lagen wie gewohnt in den Händen der Mitglieder. Auch die künstlerischen Darbietungen wurden von Vereinsmitgliedern bestritten.

In der Begrüßungsansprache wies der Vorsitzende des Kulturcafés Dr. Peter M. Pittner auf die besondere Bedeutung kulturell ausgerichteter Organisationen hin. Sie haben eine wichtige Bedeutung für die Gesellschaft, sie sind der Kitt, der eine Gesellschaft zusammen halten kann. Dementsprechend hat auch das meist ehrenamtliche Engagement in kulturellen Vereinen einen großen Wert und sollte verstärkt von vielen wahrgenommen werden.

Die Grußworte der anwesenden Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach und des Michelbacher Ortsvorstehers Peter Aab unterstrichen diese Sichtweise. Beide betonten die Bedeutung des Kulturcafés für die kulturelle Identität von Michelbach und darüber hinaus und sie machten Mut und wünschten weiterhin Erfolg für die kommenden Jahre.

Anhand von ausgewählten Bildern berichtete unser langjähriges Vereins- und Vorstandsmitglied Hartmut Lüdtke von der Gründung des Vereins, dem Bezug der Kulturscheune als Vereinsmittelpunkt und den vom Verein angebotenen kulturellen Veranstaltungen. Wen dies näher interessiert, der kann dies auf der Michelbacher Homepage (www.michelbach.de/html/kulturcafe.html) oder in der erschienenen Festschrift zum 1200 jährigen Jubiläum von Michelbach nachlesen.

Prof. Dr. Hartmut Lüdtke hat nach über 13 Jahren als Vorstandsmitglied bei der letzten Hauptversammlung nicht mehr kandidiert. Daher wurde das Ende seines Vortrags genutzt, ihn für seinen Einsatz nicht nur als Vorstandsmitglied sondern auch als Musiker in der Jazzband ‚Gerard`s Backroom Serenaders’, die häufig in der Kulturscheune auftraten, zu ehren. Wir hoffen, dass er und seine Frau Monika - auch langjähriges Mitglied im Kulturcafé - weiterhin aktiv die Arbeit des Vereins mitgestalten.

Die Ehrung wurde durch alle Vorstandsmitglieder durchgeführt. Auf diese Weise konnten wir den in der Jahreshauptversammlung neu gewählten Vorstand geschlossen vorstellen. Bestätigt wurden als 1. Vorsitzender Dr. Peter M. Pittner, als 2. Vorsitzende Rosemarie Beck, als Kassenwart Peter Wiegand, als Beisitzer Bernd Geiler. Als Schriftführerin wurde Dr. Ingrid Rieken neu gewählt.

Nach diesem eher offiziellen Teil der Geburtstagsfeier waren die Gäste – anwesend waren neben der Stadträtin und dem Ortsvorsteher Vereinsmitglieder, ehemalige Vorstandsmitglieder, Ortsbeiratsmitglieder und einige Vertreter anderer Ortsvereine – eingeladen, sich am Buffet zu bedienen, und sie konnten sich auf die bevorstehenden künstlerischen Darbietungen freuen.

Den Anfang machte Isa Perski mit ihrem künstlerischen Partner Günther Jahn. Sie lasen eine für manche Gäste zu heftige makabre Geschichte des Schriftstellers E. W. Heine aus dessen Buch “Kille Kille”. Die Geschichte handelt von der Phantasie eines Mannes, der sich Gedanken zur “Verwendung” seines Leichnams macht.

Reinfried Luchs mit seiner Schülerin Svenja Eckert und seinem Schüler Fabian Grüner besänftigten die Gemüter danach mit klassischer Gitarrenmusik des 18. Jahrhunderts. Gewohnt souverän und gefühlvoll spielten sie Stücke von Joseph Haydn, Dionisio Aguado (spanischer Gitarrist und Komponist) und Leonhard von Call (österreichischer Gitarrist und Komponist).

Den Abschluss des künstlerischen Programms gestaltete unser Ehrenmitglied Peter Radestock. Er berichtete von seinen Anfängen im damals von Frauen dominierten Kulturcafé. In humorvoller aber ironischer Weise parodierte er das Vereinswesen und hielt uns den Spiegel vor. So rezitierte er u. a. Kurt Tucholskys Gedicht „Die ‚deutsche Neigung’ Mitglied in mindestens einem Verein zu sein“ aus dem Jahre 1926. Es endet mit: „Hier lebe ich. Und will auch einst begraben sein ... in mein' Verein.“

Mit diesen für alle nachdenkenswerten Worten ging die Geburtstagsfeier formell zu Ende. Nach dem Dank des Vorsitzenden an alle künstlerischen Akteure, an die offiziellen Gäste und an die vielen Helfer, die für das Kulinarische, die Getränke und die festliche Ausgestaltung der Kulturscheune sorgten, klang der Abend im gemütlichen Beisammensein aus.

Peter M. Pittner (Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Cornelia Geiler und Peter Wiegand)

 

Bläserserenade
 

Am Samstag, dem 29. Oktober 2016 fand in der Kulturscheune eine Bläserserenade mit der „Marburger Harmoniemusik“ statt. Bernd Geiler berichtete in der “Michelbacher Zeitung” Nr. 74 auf Seite 19 ausführlich über dieses klassische Konzert (http://www.michelbach.de/MiZe74edit.pdf).
Peter M. Pittner

 

Scheunenfest 2016 – Das Sommerfest des Kulturcafés
 

Das Scheunenfest am 10. September 2016 hat wieder viele kleine und große Besucher und Besucherinnen angezogen. Alle konnten das Speisenangebot von Ulrike Weiershäuser und die vielfältigen Veranstaltungen genießen. Das Wetter zeigte sich von der besten Seite.

Der Michelbacher Singkreis eröffnete das Fest mit einigen sommerlichen Liedern. Es folgte die Begrüßung der Gäste durch den Vorsitzenden des Kulturcafés, der sofort zu einem Höhepunkt des Tages überleitete: der Enthüllung eines Mosaiks an der Kulturscheune.

Dieses Mosaik hatten Michelbacher und Michelbacherinnen im Rahmen unseres diesjährigen Kunstworkshops unter Anleitung von Cornelia Altemüller und Rosemarie Beck gestaltet. Es wird zukünftig neben den Holzstelen, die vor zwei Jahren errichtet wurden, den Platz um und die Kulturscheune selbst noch attraktiver machen.

Die vielen Kinder nutzten das gute Wetter zu Aktivitäten, die der Jugendclub sich ausgedacht hatte und folgten dem Urwaldmärchen “Das Dschungel-Theater”, das das Puppentheater “Wildbiene” aufführte. Eine Attraktion war der Clown Semillita, der die Kleinen mit seiner Show begeisterte.

Danach wurde es klassisch. Reinfried Luchs spielte mit seinen Schülern Svenja Eckert und Fabian Grüner anspruchsvolle Gitarrenkompositionen aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Es folgen Rock und Pop von “Bernd & Peter & Guests” und Jazz von den in der Kulturscheune  stets präsenten “Gerard’s Backroom Serenaders”.

Es war wieder ein abwechslungsreicher und unterhaltsamer Tag für alle Besucherinnen und Besucher und ein erfolgreicher für die Akteure und für das Kulturcafé.

Ein großes Dankeschön geht an alle Vereinsmitglieder, die aktiv bei der Organisation, beim Auftritt und im Service mitgearbeitet haben. Ein besonders Dankeschön an das Team von Ulrike Weiershäuser, in deren Hände die Zubereitung der Speisen lag, an Mitglieder der “Backhausgruppe”, die schmackhaftes selbstgebackenes Sauerteigbrot anboten, und an die Betreuer/innen des Michelbacher Kinderclubs, die die Kinder mit Spiel und Spaß unterhalten haben.
(Weitere Bilder und einen Bericht von Stephan Muth findet man in der “Michelbacher Zeitung” Nr. 73 auf der Seite 20 oder hier auf der Michelbacher Homepage.)
Peter M. Pittner

 

”Rock im Hof”
 

Am 18. Juni 2016 gab es die zweite Auflage von ‚Rock im Hof’. Vier Bands sorgten auf Karl-Heinz Derschs Hof für ausgelassene Stimmung. Jens Flach (Mitglied der Marburger Band „Warehouse“) trat als Solist zuerst auf, danach folgten die Bands „Jerry D“, „OnTheBeach“ und „Panic Station“, jeweils unter Mitwirkung von Michelbacher Musikern.

Die Burschen- und Mädchenschaft sorgte erneut für das leibliche Wohl der zahlreichen, musikbegeisterten und gut gelaunten Gäste.

Armin Schmidt hat in der “Michelbacher Zeitung” Nr. 72 auf den Seiten 9 bis 11 ausführlich über das Konzert berichtet. Viele Bilder sind auch hier auf der Michelbacher Homepage zu sehen, unter der Rubrik “Neulich in Michelbach”:.
Peter M. Pittner

 

Bunt ist meine Lieblingsfarbe
 

Dieser Ausspruch von Walter Gropius war das Motto des diesjährigen Kunstworkshops des Kulturcafés, der am 28. und 29. Mai 2016 in der Kulturscheune stattfand. Unter fachlicher Anleitung der Künstlerinnen Cornelia Altemüller und Rosemarie Beck haben sich ca. 20 Michelbacher/innen - jung und alt - an den zwei Tagen künstlerisch mit der Technik der Mosaikerstellung auseinander gesetzt
Eine Vielzahl von kleineren Mosaiken wurde gestaltet, die Haus oder Wohnung der Teilnehmer/innen schmücken werden.

Eine große Arbeit stand im Zentrum des Workshops, an der alle mitwirken konnten. Diese Arbeit wird die Außenwand der Kulturscheune schmücken und alle Michelbacher/innen zum Hinschauen einladen..

Das Kulturcafé hat mit diesem Workshop an das Stelenprojekt von vor zwei Jahren angeknüpft und einen weiteren Impuls gegeben, öffentliche Plätze in Michelbach künstlerisch attraktiver zu gestalten. Nicht nur für die vielen auswärtigen Gäste, die im nächsten Jahr zu unserer 1200-Jahrfeier nach Michelbach kommen, sondern auch für alle Bürger/innen von Michelbach wird die Attraktivität unseres Stadtteils durch solche Gestaltungsmaßnahmen erhöht. Wir hoffen, dass mittelfristig noch viele Michelbacher/innen und auch die Ortsvereine durch Ideen und Taten bei der Ausgestaltung öffentlicher Räume mitwirken.

Wie die Bilder zeigen, hat es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des diesjährigen Workshops sichtlich Freude gemacht, viele Scherben mit Zangen zuzuschneiden und mit einem Spezialkleber nach künstlerischen Ideen zu stimmigen Kunstobjekten zusammen zu setzen. Viele Fotos vom Workshop sind auf der Michelbacher Homepage http://www.michelbach.de/html/neulich in michelbach.html zu sehen.

Wir vom Kulturcafé möchten uns bei allen Aktiven bedanken; ganz besonders bei Cornelia Altemüller, Rosemarie Beck und Angelika Rühle, die viel Zeit und Energie in die Vorbereitung und die Durchführung der zwei Tage gesteckt haben.

Wer Lust hat, sein Wissen und Können zu vertiefen, kann sich mit Cornelia Altemüller in Verbindung setzen, die sich professionell mit der Mosaiktechnik beschäftigt (siehe im Netz www.steinereien.com).
Peter M. Pittner
Bilder Lothar Beck und Peter Wiegand
 

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Die Integration ist in vollem Gange!
 

Bericht zum Benefizkonzert „zugunsten unserer Michelbacher Flüchtlinge vom Csellner Hof“ am 19.03.2016 in der Kulturscheune Michelbach.

Auf der Suche nach weiteren chormusikalischen Angeboten des Kulturcafés Michelbach e.V. in der Kulturscheune kam der in Michelbach wohnende Chorleiter des Jazzchores „True Blue“ aus Frankenberg, Thomas Manke, auf die Idee, ein Benefizkonzert für die in Michelbach lebenden Flüchtlinge auf dem Csellner Hof zu geben. Die mittlerweile schon sehr stark engagierte Flüchtlings AG Michelbach stimmte einem solchen Projekt schnell zu.

Der vom ersten Vorsitzenden des Kulturcafés eingebrachte Vorschlag, den Konzertabend mit syrischen, kulinarischen Essensangeboten anzureichern fand in der AG ein positives Echo. Die Bereitschaft war groß, vielfältige Speisen herzustellen und am Abend gegen einen kleinen freiwillig zu entrichtenden Betrag auszugeben. Der Eintritt war frei, aber es wurde kräftig für Spenden geworben. Auch der Jazzchor spendete seine Gage am Abend.

Der Jazzchor des heutigen Abends ist ein Projektchor, bestehend aus insgesamt 25 Mitgliedern dreier Chöre, die alle von Thomas Manke geleitet werden. 12 Mitglieder von „True Blue“ aus Frankenberg wurden ergänzt von 10 Sängerinnen und Sängern aus Mellnau und 3 aus Friebertshausen. Jeder Chor probt für sich 14-tägig.

Das Konzert begann mit dem Einzug aller 25 Sängerinnen und Sänger mit dem zur Jahreszeit passenden Lied „Springtime“, anschließend wünschten sie uns mit „Binamo“, einem dreistimmigen afrikanischen Lied einen „Guten Tag“. Die folgenden sieben Chorwerke wurden weiter von den 12 Mitgliedern des Jazzchores „True Blue“ teils mit Klavierbegleitung gestaltet. Der Vortrag von „Girl From Ipanema“ überzeugte ebenso wie „Black Orpheus“ mit seinem brasilianischen Rhythmus. Bei letzterem führte uns das auffallend jazzige Klavierintro von Thomas Manke, das zunächst von den Männerstimmen übernommen wurde, in einen ansprechenden Jazzchorklang aller Stimmen. Hier wurde die musikalische Heimat des Chores erkennbar. Die 3 nachfolgenden Lieder wurden in deutsch gesungen und reichten inhaltlich in einen folkloristischen Bereich. Das „Liedchen“ beschäftigte sich mit allerlei Skurrilitäten wie z.B. verdorbener Milch. Bei „Als ich nachher von Dir ging“ wurde viel Wasser vergossen. Aus Österreich kam „Sunntag am Land“ zu Gehör, wo neben dem Herrgott auch ein Stier besungen wurde. Ein vielgehörter und recht bekannter Klassiker von den Comedian Harmonists, „Irgendwo auf der Welt“, ließ viele Zuhörerinnen und Zuhörer bei dem schmissigen Vortrag des jazzig angehauchten Chorsatzes, nicht mehr ruhig sitzen und trug so zu einer lockeren und stimmungsvollen Atmosphäre bei. Mit einem einfühlsamen Gitarren- und Klavierintro besang im Anschluss der Chor „My Funny Valentine“. Die melodieführenden Frauenstimmen schlichen sich behutsam, fast zögernd, in der Vortrag und wurden immer mehr von den Männerstimmen aus dem Hintergrund unterstützt. Die Klavierbegleitung wurde reduziert, und der Chor erzeugte, trotz gewisser undeutlicher Intonation, eine gefühlvolle Stimmung in langsamen Tempi. Mit starkem Applaus beschlossen die Choristen ihren ersten Beitrag und entließen die Zuhörerinnen und Zuhörer in eine länger dauernde Pause.

Geduldig warteten die Gäste in einer langen Schlange, um sich die mittlerweile aufgetischten syrischen Köstlichkeiten zu holen. Federführend für die Herstellung und das Austeilen der Speisen waren die drei „Köche“: Ahmad, Ahmad und Fadi mit ihren Helfern.

In der Küche der Kulturscheune wurden schon 2 Tage vor dem Konzert von den drei „Köchen“ alle Essensangebote für mindestens 80 Gäste vorbereitet, wie z. B. Gemüse geputzt und geschnitten und Teig hergestellt. Die Zutaten wurden in hiesigen Geschäften eingekauft. Im Angebot gab es Falafel aus Kichererbsenmehl gefüllt mit Bulguer (s. Foto), Tabule (Salat aus Petersilie und Tomaten), Bulguer (syr. Salat), Usi (Hackfleischröllchen), Pizzastückchen mit Pilzen und als Süßspeise einen Kuchen u.a. auch aus Kokosflocken.

Die nahezu einstündige Pause wurde, neben Essen und Trinken, rege zum Gespräch, zum Austausch von Informationen über die Flüchtlingsproblematik und weitere Planungen und Vorhaben der Flüchtlings AG und des Kulturcafés genutzt.

Vor der Fortsetzung des Konzertes wurde in einem kurzen Statement noch einmal der Anlass der Veranstaltung anhand des ausliegenden Infomaterials dargestellt, und  es wurde um Unterstützung und Spenden gebeten.

Für den zweiten Konzertteil vereinigte sich der Chor mit allen anderen Sängerinnen und Sängern aus Mellnau und Friebertshausen wieder zu dem Projektchor. In den folgenden Stücken vermittelte der Chor ein hohes Maß an Singfreude, die auf die Zuhörer überging. Beim Vortrag des Klassikers „New York, New York“ mit deutlich sichernder Klavierbegleitung war dies zu spüren. Mit wechselnden Tonarten steigerte sich der Chor bei „Fields of Gold“. Mit „Africa“ von „Toto“ verabschiedete sich der Projektchor, rhythmisch begleitet mit Fingerschnippen, Klatsch- und Sprunggeräuschen aller Zuhörer. Die begeisterten Zuhörer und der starke Applaus konnten die Choristen noch zu zwei Zugaben überreden. Mit lateinischen Testfragmenten erklang: „Audia, …“ und mit afrikanisch/brasilianischem Flair: „Kwaheri“, auf Wiedersehen!

Nach Abschluss der Veranstaltung und erneutem Applaus aller nahezu 80 Zuhörerinnen und Zuhörer wurde dem Chor für seine Darbietung und den drei Köchen für ihre kulinarische Leistung gedankt. Abschließend bedankte sich der Vorsitzende des Kulturcafés Dr. Peter Pittner bei allen Gästen für ihr Kommen und die Spenden und bei dem Chorleiter und den aktiven Mitgliedern der Flüchtlings-AG für eine gelungene gemeinsame Veranstaltung.

Ein ereignisreicher und nachdenkenswerter Abend mit vielfältigen Angeboten setzte sich mit weiteren anregenden Gesprächen fort. Eine besonders freudige Erkenntnis war, in der Kulturscheune viele neue Gesichter, vor allem auch aus Michelbach, gesehen zu haben. Wenn wir davon ausgehen können, dass die Besucher, mit ihrer Anwesenheit, die geplante Bewegung und Hilfe für unsere Michelbacher Flüchtlinge vom Csellner Hof weiterhin unterstützen, so sind wir mit der Integrationsbewegung einen großen Schritt weiter gekommen.

Die Spende ergab eine Summe um 900,-- €. Sie wird über unsere Kirchengemeinde für Michelbacher Flüchtlingsprojekte verwendet.
Bernd Geiler
 

Die Herstellung von Falafel Der Chor "True Blue" Die Köche Fadi und Ahmad Das Publikum im Pausengespräch Bei der Essensausgabe: dDie Köche und die Helfer Herzlichen Dank! galeria lightboxby VisualLightBox.com v5.9
 

„Happy Birthday“
 

Die Auftaktveranstaltung des Jahresprogramms 2016 des Kulturcafés Michelbach wurde mit einem nahezu ausverkauften Saal zu einem großen Erfolg. Die Besucher der Lesung des Dialogs „Happy Birthday“ von Joachim Kutschke in der Kulturscheune Michelbach am Samstag, dem 30. Januar 2016, um 20.00 Uhr, mit Christine Reinhardt und Peter Radestock waren begeistert. Die schon in der Voranmeldung angekündigten „humorvoll-abgründigen Ehestreitigkeiten eines betagten und in allen Ehren gemeinsam gealterten Ehepaares, in denen alle Tücken und Liebenswürdigkeiten zu Tage treten“, konnten die Zuschauer nachvollziehen und wurden spielerisch in die Lage versetzt, selbst Erlebtes wieder zu entdecken, und dabei herzhaft zu lachen.

Das bange und hoffnungsvolle Warten auf die zur Geburtstagsfeier der Mutter und Großmutter geladenen erwachsenen Kinder und Enkel in der Mitte einer Arbeitswoche nahm recht bald eine nachdenklich tragische Wendung  mit teils komischen Akzenten an. Diese Stimmung konnte nur durch adäquate schauspielerische Elemente überzeugend vermittelt werden. Doch, nachdem die Beiden  mit Bedauern zur Kenntnis nehmen mussten, dass die geplante Geburtstagsfeier durch schriftliche und telefonische Absagen doch nicht stattfinden sollte, nahm die Handlung eine unerwartete Wende. Mit dem sprachlich zweideutigen Anruf der Mutter bei den Kindern, der Vater sei unerwartet auf dem Sofa nach einem reichhaltigen Essen sanft „eingeschlafen“, überredete sie nun die Gäste doch zum Besuch. Die Vorfreude auf die enttäuschten Gesichter der Angerufenen beim Eintreffen bildete den stimmungsvollen Abschluss.

Christine Reinhardt und Peter Radestock gelang es in ihrer Lesung, das Publikum von der ersten Silbe an bis zum unerwarteten Schluss, mit der passgenauen Darbietung der treffsicheren Dialoge, der stimmlichen Wandlungsfähigkeit  und herrlichen Mimik in den Bann zu ziehen. Das restlos begeisterte Publikum dankte den Vortragenden mit einem langanhaltenden Beifall.
Bernd Geiler (Foto Peter Wiegand)

 

Kammermusik in Michelbach
 

Es war schon immer ein langgehegter Wunsch gewesen, das musikalische Programmangebot des Kulturcafés um ein Konzert mit klassischer Kammermusik zu bereichern. Am Samstag, dem 24. Oktober 2015 ist uns dies gelungen. Da wir in der Kulturscheune nicht über einen Konzertflügel verfügen, ging die Suche in Richtung Streicher und Bläser. Ein Ensemble des Marburger Kammerorchesters, ergänzt mit einer Oboe, entführte uns in die Musik der Klassik. In der Musikwelt wird die Klassik in der Zeit von 1750 bis 1827 (Beethovens Todesjahr) angesiedelt. Im Programm des Ensembles waren demnach vorwiegend Vertreter der Klassik zu hören.

Die Geige wurde gespielt von Beate Schneider, die Bratsche von Helmut Schneider und das Cello von Cornelia Heymann. Stefan Gleitsmann, langjähriges Mitglied des Radio-Symphonie-Orchesters Frankfurt und häufiger Gast bei Marburger Konzerten, spielte die Oboe.

Mit einem Quartett für Oboe und Streicher in F von William Shield (1748 – 1829), einem englischen Komponisten, der selber Geige und Bratsche gespielt hat, wurde das Konzert eröffnet. Ein eindrucksvolles Zusammenspiel des Quartetts ließ sowohl im schnellen, wie auch in dem getragenen, langsamen Satz die führende Rolle der Oboe sehr dezent, aber bestimmend hervortreten. Mit dieser herrlichen Einstimmung konnten wir anschließend die Streicher mit 2 Sätzen aus dem Streichtrio op. 8 von Ludwig van Beethoven (1770 -1827) hören.

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) hat in seinem umfangreichen Schaffen sehr viele Quartette für alle möglichen Instrumente geschrieben, aber nur eines für die Oboe. Das 3-sätzige Werk aus dem Jahr 1781 ist unter dem KV 370 notiert, und heute Abend wurde es zu Gehör gebracht. Die Leichtigkeit im Vortrag, die der Musik Mozarts mehr als gerecht wurde, und die Spielfreude der Musiker, die sich auf die Zuhörer unmittelbar übertragen konnte, rundeten den ersten Teil vor der Pause meisterlich ab und weckte die Vorfreude auf Weiteres.

Das Konzert wurde nach der Pause mit dem 3-sätzigen Oboenquartett  Nr.1 von Domenico Cimarosa (1749 – 1801) fortgesetzt. Cimarosa ist ein Neapolitaner und gilt als der führende Vertreter der italienischen Oper,  „Opera buffa“. Von seinen 70 Opern, die er geschrieben hat, gilt „Die heimliche Ehe“ „Il Matrimonio segreto“ als sein Meisterwerk. Das Musikensemble ließ in der Darbietung der drei Sätze mit den unterschiedlichen Tempi, gekonnt einen deutlichen Eindruck italienisch gefärbter Klassik entstehen.

In der weiteren Abfolge des Programms haben die Musiker nun die Zeit der Klassik verlassen und besuchten die neuere Zeit der Wiener Streichmusik. Von Fritz Kreisler (1875 – 1962), dem Vater des Pianisten und Sängers Georg Kreisler, konnten wir einen  Kleinen Wiener Marsch für ein Streichtrio hören. Gefolgt von Musik für ein Streichtrio von Carlos Gardel (1890 – 1935), dem bedeutendsten Vertreter des klassischen Tangos in der 1.Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Streichensemble führte uns gekonnt und musikalisch südamerikanisch eingestimmt mit der Liebeshymne „Mi Buenos Aires Querido“ direkt nach Buenos Aires, Argentinien. Im direkten Anschluss wechselten die Streicher, eine bestimmte Gefühlslage transportierend, in die Darbietung eines über alle Genres verteilten Liebesliedes: „Plaisir d’amour“, von Jean Martini (1741 – 1816), einem französischen Komponisten der Klassik.

Zusammen mit der Oboe ging das Konzert weiter in die nähere Gegenwart zu einer Filmmusik eines schwedisch-deutschen Dokumentarfilms aus dem Jahr 1988 von Jan Troell: „Sagolandet“, (Märchenland). Die Originalmusik schrieb Tom Wolgers.

Es war erstaunlich, wie die Musikerinnen und Musiker den Zeit-und Stilwechsel der neueren Stücke glaubhaft und nachvollziehbar dargeboten haben. Mit der gleichen Intensität und Überzeugung kam das letzte Musikstück von Carlos Gardel zu Gehör. Eine Musikcollage, in der dem Titel: „Por Una Cabeza“ (der Sieger eines Pferderennens gewinnt mit einem „Kopf“ voraus), eine musikalische Einleitung von Nino Rota (Der Pate), vorangestellt wird.

Die nahezu fünfzig Zuhörerinnen und Zuhörer waren von diesem hoch qualifizierten Kammerkonzert derart begeistert und von Dank erfüllt, dass sie das Ensemble mit dem langanhaltenden Applaus  zu zwei  Zugaben aus der Klassik (Haydn) bewegen konnten.
Bernd Geiler

 

”Rock im Hof”
 

Am fast heißesten Tag des Jahres, dem 4. Juli 2015, gab es eine Premiere im Programm des Kulturcafés und in Michelbach: Ein Open-Air-Konzert – veranstaltet und durchgeführt von Michelbachern nicht nur für Michelbacher – fand statt. Karl-Heinz Dersch hatte seinen Hof für das Event zur Verfügung gestellt. Jens Flach (Mitglied der Marburger Band „Warehouse“) trat als Solist zuerst auf, danach folgten die Michelbacher Gruppen „Boys on Fire“ und „OnTheBeach“. Die Burschen- und Mädchenschaft sorgte für das leibliche Wohl der zahlreichen gut gelaunten und bis spät in die Nacht feiernden Gäste.

Armin Schmidt hat in der “Michelbacher Zeitung” Nr. 69 auf den Seiten 10 und 11 ausführlich über das Konzert berichtet. Viele Bilder sind hier auf der Michelbacher Homepage zu sehen, unter der Rubrik “Neulich in Michelbach”.
Peter M. Pittner

 

”Ansichten VI”
 

Zum sechsten Mal fand die Kunstausstellung vom 15. bis 17. Mai 2015 in der Kulturscheune statt. Vier Künstlerinnen zeigten Ihre Arbeiten aus Fotografie, Malerei und Mosaik, ein Künstler modellierte ‚Charakterköpfe’.

Zur Vernissage stellte der erste Vorsitzende des Kulturcafés die KünstlerInnen vor und eröffnete die Ausstellung mit einem Kurzreferat zum Kunstbegriff von Martin Heidegger, bei dem er Bezug zu ausgestellten Werken nahm. Musiker der ‚Gerard’s Backroom Serenaders’ untermalten die Eröffnung mit eingängigen Jazzrhythmen.

 

Die Ausstellung war an allen Öffnungstagen sehr gut besucht; sogar Prominenz aus der Marburger Kulturszene und Politik fanden den Weg in die Kulturscheune. Ein Indiz mehr, dass die Ausstellungsreihe „Ansichten“ beim Publikum inzwischen gut angenommen wird.
Einen Bericht über die Ausstellung kann man in der Michelbacher Zeitung Nr. 68 vom Juli 2015 nachlesen
(http://www.michelbach.de/MiZe68.pdf). Bildimpressionen sind im Folgenden zu finden.
Peter M. Pittner

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Ulla rockt Michelbach!
 

Sängerin Ulla Keller und Gitarrist Frank Warnke konnten in ihrem Konzert am Freitag, dem 24. April 2015 in der Michelbacher Kulturscheune alle Erwartungen musikalisch erfüllen.

Ulla Keller ist in Michelbach keine Unbekannte und kommt immer wieder gerne zu den Veranstaltungen des Kulturcafés e.V. in die Kulturscheune. Zuletzt war sie hier mit ihrem Programm ,Corners of Jazz‘ zu hören. In ihrem neuen Programm ,Streetsongs‘ wird sie von Frank Warnke, einem professionell in verschiedenen Gruppen und Studios spielenden Gitarristen begleitet.

Wer an diesem Freitagabend in Michelbach mit der landläufigen Vorstellung von Gesang mit Gitarre das Konzert besuchte, musste schon gleich bei den ersten Tönen umdenken und sich in einer  anderen musikalischen Welt neu orientieren . Hier wurde Musik in einer kreativen Vielfalt zu einem bestimmten Thema geboten.

Das Thema des Konzerts war die musikalische Reise über Straßen und Plätze berühmter Städte in aller Welt: „Streetsongs“, der unterschiedlichsten Interpreten und Autoren der letzten Jahrzehnte. Vom ,Broadway‘ New York, mit jazzigen Akzenten im Scat-Gesang, startete die Reise über britische Folk- und Popkultur auf der ,Bakerstreet‘ und einem nett verspielten ,Waterloo-Sunset‘ der Kinks. Zurück in den USA  durfte die blueslastige ,Bourbon Street‘ in Lousiana und die emotionsgeladene Ballade ,In the Ghetto‘ aus Chicago nicht fehlen. Schon in diesem ersten Konzertteil konnte man die Wandlungs- und  Modulationsfähigkeit und Ausstrahlung einer großen Stimme bewundern. Jeder Song wurde mit eigenem Charakter interpretiert und dargeboten. Immer wieder löste sich Ulla Keller von den Vorgaben und gestaltete frei ihre Musik.

Die genial und professionell gespielte Gitarrenmusik von Frank Warnke, egal ob E- oder Akustikgitarre mit Nylonsaiten, ergänzte den musikalischen Ausdruck und gab seinerseits wieder neue Akzente, sodass ein lebendiges Zusammenspiel zu hören war. Die Zuhörer konnten sich mehrmals an den spontan entstehenden  musikalischen Dialogen begeistern.
Der nächste Song führte uns auf einen Marktplatz nördlich von Yorkshire auf den ,Scarborough Fair‘. Daraus entwickelten die beiden Musiker eine anspruchsvolle Ballade mit dezent aufgebauten, technisch live erzeugten mehrstimmigen Vokalisen.

Auf dem ,Highway to Hell‘, der uns gedanklich auf unendlich weite Straßen in Australien lenkte, hat AC/DC Ulla Keller zu einer rockigen Lady mutieren lassen. Mithilfe des sonoren Cellos und harten Gitarrenriffs, die noch an der schon grenzwertigen Lautstärke zunahmen, wurde wiederum ein anderes Musikfeld beschritten.

Nach der Pause wurde es bei ,Streetlife‘ funkig, das heißt Frank Warnke legte mit seiner lautstärkemäßig angepassten Gitarrenkunst einen musikalischen Klangteppich aus, auf dem Ulla Keller den Song der ,Crusaders‘ in ihrer eigenen überzeugenden, mal funkigen, mal jazzigen Gesangstechnik zelebrierte. Hier wurden gemeinsam die Möglichkeiten schnell wechselnder Tonarten perfekt ausgelotet. Anschließend fanden wir uns, in Begleitung einer Charango, einer Mini-Gitarre, im Grenzgebiet USA/Mexico, auf den ,Streets of Laredo‘ , die auch schon einmal Johnny Cash beschritten hatte, wieder. Der mittelamerikanische Rhythmus lud alle schnell zum Mitklatschen ein.

Zurück in den ,Streets of London‘, von Ralph McTell, konnten die beiden Künstler musikalisch starke Emotionen wecken. Der hochaktuelle Text über unterschiedliche, verarmte Menschen in der Großstadt erfuhr durch die Interpretation eine besondere Aufwertung. Völlig eigenständige Gitarrenklänge, häufig technisch modifiziert, waren nicht nur Begleitung, sondern hatten ihre eigene Aussage. Im Gegenspiel dazu führte die klare Stimme von Ulla Keller immer wieder sicher zur Melodie und zum Thema zurück. So entstand eine eindrucksvolle musikalische Entwicklung.

In den folgenden  Liedbeiträgen, die uns zur ,Green Dolphin Street‘, aus dem Bereich der Jazz-Standards, u.a. bekannt durch Sarah Vaughan, Miles Davis und Ella Fitzgerald und dann weiter nach Belfast - ,Where Streets have no Names‘ - brachten, wurde das Instrumentarium nochmals mit Glockenspiel, Cello und Rasseln ergänzt. Eine völlig neue Version eines alten Schlagers versetzte uns balladengleich auf die Straße nach ,Mendocino‘. In den ,Streets of Philadelphia‘, dem Abschluss des sehr abwechslungsreichen Konzerts, brachte die gesangspädagogisch versierte Ulla Keller leicht das Publikum zum mehrstimmigen Chorgesang.

Der starke Applaus der nahezu fünfzig begeisterten Zuhörerinnen und Zuhörer, die sich für ein abendfüllendes, abwechslungsreiches Programm bedankten, wurde mit einer Zugabe ,On the Way to no Way‘ belohnt.
Bernd Geiler
Fotos von Armin Hedwig

 

Matinee mit Frauentrio
 

Stilvoll mit schwarzem Outfit und vor schwarzem Hintergrund, so präsentierten sich die drei Frauen von „Jazzabel“ bei der musikalischen Matinee in der gut gefüllten Kulturscheune am 22. Februar 2015. „Jazzabel“, das sind die Sängerin Ellen Wieting mit, besonders in den mittleren Registern, kräftiger und ausdrucksstarker Liederstimme, Barbara Krzensk am, besonders der harmonischen Background schaffenden, Klavier und Bettina Meier am Alt- und Sopransaxophon, die den Gesang mit zweiter Stimme und teilweise improvisierend unterstützte und auch solistisch hervortrat.

Den Musikerinnen gelang es, ihr Zusammenspiel flexibel und ebenso transparent wie verdichtet zu gestalten. Sie treten regelmäßig öffentlich seit 2006 auf und boten ein reichhaltiges Repertoire von Songs, Schlagern und Balladen aus dem klassischen Jazz, aber auch aus Rock und Pop. Die Spannweite der vorgetragenen Stücke reichte von Billie Holiday über Hildegard Knef („Für mich soll’s rote Rosen regnen.“) bis zu Katie Melua und Melody Gardo. Dem Publikum gefiel das abwechslungsreiche Programm, obwohl sich einige Zuhörer etwas mehr Swing und Pepp gewünscht hätten. Es bedankte sich mit kräftigem Applaus und entließ die Gruppe erst nach zwei Zugaben.
Hartmut Lüdtke

 

Eine etwas andere Amerikafahrt
 

In der ersten Veranstaltung des Kulturcafés Michelbach e.V. im Jahr 2015 nahm uns am 24. Januar Dirk Barth aus Michelbach mit eindrucksvollen Fotos und einem eloquenten bildhaften Vortrag in der Kulturscheune mit auf „Eine etwas andere Amerikafahrt“.
Mit über 80 gespannt lauschenden Zuhörerinnen und Zuhörern war die Kulturscheune so gut gefüllt, dass zusätzliche Stühle gestellt werden mussten.

Was bedeutete nun das „etwas andere“ an der Fahrt? Zwei Dinge waren die Voraussetzungen für diese Fahrt: Zum einen ist es die Faszination Nordamerika, zum Anderen die literarische Vorlage des US-Schriftstellers John Steinbeck, der im Jahr 1960 eine Reise von den großen Seen bis zu den Rocky Mountains, von den Metropolen der Ostküste bis zu den Wüsten Nevadas mit seinem Pudel Charley gemacht hat. Er war „Auf der Suche nach Amerika“. Die Vorlage für diese andere Reise von Dirk und Christel Barth bildete nun das Buch von J. Steinbeck: „Die Reise mit Charley“.

Die Vorlage für diese andere Reise von Dirk und Christel Barth bildete nun das Buch von J. Steinbeck: „Die Reise mit Charley“. Auf dieser Route, die nahezu identisch mit der literarischen Vorlage war, wurden wir nun in Michelbach anhand beeindruckender Bilder durch Amerika geführt. (Wer inhaltlich mehr über dieser Reise erfahren möchte, kann dies in der Michelbacher Zeitung Nr. 67, Seite 11f (www.michelbach.de/MiZe67.pdf) nachlesen.)

Ein anerkennender stürmischer Applaus für den Vortragenden und seinen Bildern war ein sicheres Zeichen für einen außerordentlich gelungenen bildungsreichen unterhaltsamen Abend. Zum Abschluss dieses literarisch geprägten Reiseberichtes über ein anderes Amerika konnten Peter Pittner und Bernd Geiler musikalisch mit Gitarren, Waschbrett und Mundharmonika den Vortrag mit den Liedern des im Vortrag genannten Woody Guthrie „Gran Coulee Dam“ und “This Land Is Your Land ...” akustisch zusammenfassen.
Bernd Geiler

 

Advent mit Happy End
 

Mit dem Titel „Advent mit Happy End“ veranstaltete der schon in Michelbach bekannte Jazzchor „Hessen vokal“ unter der Leitung von Uwe Henkhaus aus Marburg am 14.12.2014 ein Adventskonzert, das eine nachhaltige Weihnachtsstimmung versprach.
Alte deutsche Lieder wie „Maria durch ein ́ Dornwald ging“ oder „Joseph, lieber Joseph mein“ erhielten durch die Arrangements von Uwe Henkhaus eine völlig neue, eindrucksvolle Gestalt. Ebenso sorgten weitere bekannte romantische Weihnachtslieder wie „Süßer die Glocken nie klingen“ durch moderne Bearbeitungen für spannende Klangerlebnisse. Zum adventlichen Happy End führten amerikanische Klassiker wie „Winter Wonderland“, „Last Christmas“ oder John Lennons „Happy Xmas“.

Wie bereits im letzten Jahr – bei der vom Hessischen Rundfunk mit „Hessen vokal“ produzierten Sendung – erlebten die Zuhörer auch in diesem Weihnachtskonzert all die Unbeschwertheit, die in Verbindung mit einem tollen Chorklang und bester Unterhaltung zu einem ganz besonderes Erlebnis wurde.
Peter M. Pittner

 

Indien zu Gast in Michelbach
 

Das Kulturcafé veranstaltete am 8. November einen Abend zum Thema „Indien“. In der gefüllten Kulturscheune berichteten die beiden Referenten Armin Hedwig und Soumya Kar vom gemeinnützigen Verein „Chetana“, einem Verein zur Förderung des selbstbestimmten Lebens von Menschen mit geistiger Behinderung in Indien mit Sitz in Marburg, anschaulich und lebhaft mit Bildern vom Land und den Menschen und ihrem sozialen Projekt im indischen Bundesstaat Orissa.
Die Kulturscheune war für die Veranstaltung von den Mitgliedern von „Chetana“ indisch farbenfroh dekoriert. Als kulturelles Beiprogramm wurde indische Musik gespielt, ein indischer Tempeltanz von Ranjita Pati aufgeführt und indische Köstlichkeiten wie vegetarische Pakoras, Samosas und Mango Lassie gereicht. Für alle Gäste Anlass, sich nach Indien entführt zu fühlen.

Im Gegenzug kamen über 500 € Spenden für den Verein „Chetana“ zusammen. Dafür bedankt sich auch das Kulturcafé bei allen Spendern. Für die, die sich weiter über „Chetana“ informieren möchten, hier der Link: http:// www.chetana-international.com.
Peter M. Pittner

 

Michelbach tanzt
 

Am Samstag, dem 11. Oktober, begeisterte die Rythm, Rock & Blues Band „Red Booze“ aus Marburg die Gäste der Kulturscheune. Zum Schluss hielt es fast keinen mehr auf den Stühlen. Alle Gäste tanzten.
Wer hätte gedacht, dass die Rythm, Rock & Blues Band „Red Booze“ die Kulturscheune so zum Schwingen bringt. Nur ein paar Takte der Band genügten, um die ersten Tänzer auf die Tanzfläche zu locken. Wie der Sänger der Band, Jesko, gleich zu Anfang sagte, dass nicht die Anzahl der Gäste, sondern die „Good vibrations“ (Guten Schwingungen) wichtig seien.

Die Tanzfläche füllte sich immer mehr mit begeisterten Tänzern und Tänzerinnen. Bekannte Songs zum Mitsingen erklangen wie: „Light my Fire“ (Doors), „Ain’t no Sunshine“ (Bill Withers), „Paint it black“ (Rolling Stones), „Black Magic Woman“ (Fleetwood Mac) etc. Zum Schluss hielt es fast keinen mehr auf den Stühlen, alle schwangen das Tanzbein.
Als die Band das Konzert beenden wollte, war kein Halten mehr. „Zugabe, Zugabe, Zugabe“ und lautes Klatschen bewegte die Band zu sechs Zugaben. Die einhellige Meinung erklang: „Ihr müsst wieder kommen!“ Vielleicht klappt es ja im nächsten Frühjahr wieder!
Rosemarie Beck

 

„Zauberwald“ vor der Kulturscheune
 

Am 24. und 25. Mai in der Zeit von 14.00 bis 18.00 Uhr verwandelte sich der Platz vor der Kulturscheune in ein großes buntes „Freiluftatelier“. Etwa 15 Kinder im Alter von ca. 3 bis 10 Jahren gestalteten mit viel Fantasie und Begeisterung ihre „Kunststelen“ unter sachkundiger Anleitung von Rosemarie Beck und Angelika Rühle. Einige Eltern unterstützten sie mit großem Engagement oder nahmen sich selbeAngelehnt an die Idee der Kunstleitpfosten zur Landesgartenschau in Gießen entstand im Vorstand des Kulturcafés der Wunsch, mit „Kunststelen“ dem Platz vor der Kulturscheune ein attraktives Aussehen zu geben.

Einige Michelbacher Vereine haben die Idee aufgenommen, eine sogenannte „Vereinsstele“ zu kreieren, die den Verein symbolisieren soll. Den Anfang machte der CVJM, gefolgt von der Michelbacher Zeitung und dem Kulturcafé. Weitere „Vereinsstelen“ sollen entstehen. Nachdem die Holzpfosten, die das Gießener Bauamt uns kostenlos zur Verfügung gestellt hatte, zur Kulturscheune transportiert worden waren, konnte es am Samstag losgehen.

Der Wettergott war uns hold. Bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen malten, klebten und hämmerten Kinder und Eltern. Mosaikblumen rankten sich um „Stelen“, Fledermäuse wurden angenagelt, eine Prinzessin und ein König schmückten zwei andere „Stelen“. Selbst australische Aborigine-Kunst entstand in der bekannten Punktetechnik. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt.

Mit Spannung erwarteten Eltern und Kinder am Sonntagnachmittag die Aufstellung ihrer „Meisterwerke“. Schon am Donnerstag davor hatten Peter Pittner und Stefan Weiershäuser 30 cm tiefe Löcher vor der Kulturscheune gebohrt. Jetzt mussten nur noch die „Kunststelen“ hineingestellt und mit Split, Sand, Wasser und Erde stabilisiert werden. Unser „Michelbacher Zauberwald“ entstand.
Rosemarie Beck

 

Michael Kibler las in der Kulturscheune
 

Im Rahmen des Marburger Krimifestivals 2013 las Michael Kibler am 28. September in der gut gefüllten Kulturscheune aus seinem jüngsten Roman „Engelsblut“. In der spannenden Geschichte geht es um illegale Leihmutterschaft, zweifelhaften Selbstmord auf einem Bahndamm und echten Mord .Kibler, der Germanistik, Psychologie und Theaterwissenschaft studierte und danach noch seinen Doktor machte, ist seit 2002 als freier Schriftsteller tätig. Er veröffentliche bisher sechs Kriminalromane, davor Kurzromane, Erzählungen und Sachbücher..

Alle Handlungen spielen in Darmstadt um die Ermittlungen einer Hauptkommissarin und ihres Kollegen. Dort lebt der Autor, der auch einen Stadtführer „Darmstadt zu Fuß” verfasste und seine Geschichten in ein realistisches Lokalkolorit einzufärben weiß. Dies regte auch den Verfasser dieser Zeilen in seiner Begrüßungsansprache zu der reizvollen Vorstellung an, mit einem Roman von Kibler und seinem Stadtführer einmal in Darmstadt auf Entdeckungsreise zu gehen und die Wirklichkeit der im Roman vorkommenden Orte zu erleben.
In seiner Lesung charakterisierte Kibler einfühlsam und detailliert einige Hauptfiguren und schilderte ausgewählte Begebenheiten mit feinem Humor. Die Gäste dankten ihm mit starkem Applaus, und der Autor nahm sich viel Zeit, um danach Fragen der Hörer nach seiner Arbeitsweise, der Art seiner Recherchen und der offenbar ausgezeichnet funktionierenden Kooperation zwischen Autor und Lektorat des Piper Verlags zu beantworten, sowie aus seinem Leben zu berichten. So wurde der Abend, die zweite Veranstaltung vom Kulturcafé Michelbach e. V. im Rahmen eines Marburger Krimifestivals, ein voller Erfolg. Ein Ausblick des Autors auf seinen gerade abgeschlossen siebten Roman (der auch eine Episode in Marburg enthält) nährte die Hoffnung, dass Michael Kibler im nächsten Jahr wieder zu einer Lesung nach Michelbach kommt.
Hartmut Lüdtke

 

Scheunenfest 2013 – Das Sommerfest des Kulturcafés
 

Zum dritten Mal hatte das Kulturcafé Alt und Jung aus Michelbach am Samstag, dem 7. September, zum Scheunenfest in und an der Kulturscheune eingeladen. Nach dem Motto „Spiel und Spaß – Kultur und Geselligkeit“ wurde für jeden Geschmack ein buntes Programm geboten. Alle Veranstaltungen waren kostenfrei, Speisen und Getränke gab es zu kleinen Preisen. Das sonnige und warme Wetter lockte viele Besucher aus allen Teilen Michelbachs zur Kulturscheune.
Angekündigt wurde das Fest am Morgen – bei noch regnerischem Wetter – durch unseren „Dorfherold“ Bernd Geiler, der läutend durch die Straßen zog. Nach Eröffnungsworten durch den Vorstand des Kulturcafés und Begrüßung der Gäste durch den Ortsvorsteher Peter Aab, der die wachsende Bedeutung des Kulturcafés als Initiator und Veranstalter kultureller Aktivitäten in Michelbach hervorhob, konnte am Nachmittag das Sommerfest beginnen.

Parallel zum Fest wurde eine Ausstellung in der Kulturscheune eröffnet. Schülerinnen und Schüler der Grundschule Michelbach hatten unter Anleitung von Lehrerin Sonja Merkel in den vergangenen sechs Monaten eine Vielzahl von Bildern gemalt. Diese Arbeiten hängen als Dauerleihgabe in der Kulturscheune und können bei Veranstaltungen betrachtet werden. Das Kulturcafé bedankte sich bei der Michelbacher Grundschule für diese Aktivität mit einer Spende an den Förderverein.

Zu Beginn des Festes standen Aktivitäten und Angebote für Kinder in Vordergrund, die auch erfreulicherweise von sehr vielen Kindern wahrgenommen wurden. Hatice Kaya und Steven Moser vom Michelbacher Kinderclub boten Aktionen und Spiele im Freien an. Das Figurentheater „Wassily & Companie“ (ehem. Berger) führte das Stück „Hans im Glück“ als Schattenspiel auf, und die Clowns Semillita und Chispita aus Marburg animierten die Kinder zum Mitmachen und Lachen.
Danach wurde es klassisch. Reinfried Luchs spielte mit seinen Schülern Colin Jahns und Fabian Grüner unter dem Namen „Trio Zupficato“ anspruchsvolle Gitarrenkompositionen aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert. Stücke von Joseph Haydn und speziell das bekannte Menuett des Italieners Luigi Boccherini wurden vom Trio ausdrucksstark interpretiert und von den Zuhörer mit viel Beifall bedacht. Die Theatergruppe „AktÖre 50+-“ aus Marburg unter Leitung von Karin Wölfer thematisierte auf humorige Weise unter dem Titel „Golden Girlies“ den Mutter-Tochter-Generationenkonflikt. Denn das was eine Tochter an ihrer Mutter nervt, das gibt sie (oft) als Mutter an ihre Tochter weiter.

Nach Anbruch der Dämmerung jonglierten Semillita und Chispita im Rahmen ihrer Feuershow virtuos mit Fackeln und zauberten Feuerkreise in die Luft und den Himmel.
 

In den weiteren Abendveranstaltungen in der Kulturscheune stand die Musik im Vordergrund. Die Damen des Singkreises Michelbach unter Leitung von Bernd Geiler begeisterten die Zuhörer mit deutschen, irischen und französischen Volksliedern und Gospels.Den Abschluss bildete das Duo Bernd Geiler und Peter Pittner, die unter dem Namen „Bernd & Peter“ Lieder der Beatles, von CCR, Neil Young, Westernhagen und anderen mit Gitarren und Klavier und unter Mitwirkung des Publikums zum Besten gaben.

Es war ein abwechslungsreicher und unterhaltsamer Tag für alle Besucherinnen und Besucher und ein erfolgreicher für die Akteure und für das Kulturcafé. Ein großes Dankeschön geht an alle Vereinsmitglieder, die aktiv bei der Organisation, beim Auftritt und im Service mitgearbeitet haben. Ein besonders Dankeschön an das Team von Ulrike Weiershäuser, in deren Hände die Zubereitung der Speisen lag, an Mitglieder der „Backhausgruppe“, die schmackhaftes selbstgebackenes Sauerteigbrot anboten, und an die Betreuer des Michelbacher Kinderclubs, die die Kinder mit Spiel und Spaß unterhalten haben. Ein letztes Dankeschön geht an den Wettergott – sofern er existiert – , denn ohne warmes und trockenes Wetter wäre das Fest nur halb so schön geworden.
Peter M. Pittner

 

Kenia – „eine Bilderreise“ durch das Land der Samburu
 

Am Freitag, dem 28. Juni 2013, berichtete Helmut Heidlindemann in der Kulturscheune mit beeindruckenden Bildern von einem Land der Gegensätze. Herrliche Landschaften mit ihren Bewohnern zeigten ein interessantes Land im Norden von Kenia mit seinen unendlichen Steppen und Halbwüsten.
Das Land der Sumburu, einem Hirtenvolk ehemaliger Nomaden, fordert von seinen Bewohnern erhebliche Anstrengungen zum Überleben. Ohne fremde Hilfe sind Hunger, Krankheit und Not nicht zu bewältigen.

Die SamburuHilfe e.V., mit seinem 1. Vorsitzenden Helmut Heidlindemann, engagiert sich bereits seit 20 Jahren sehr erfolgreich mit unterschiedlichen Projekten und Patenschaften. Der Vortrag zeigte u. a. die inzwischen fast fertig gestellte Schule, Anlagen zur Wasserversorgung, eine Krankenstation und Beispiele verschiedener Patenschaften. Alle Projekte haben das Ziel, durch fremde Hilfe, Selbsthilfe zu erzeugen. Der Vortrag im Juni war, trotz Parallelveranstaltungen in Michelbach, gut besucht. Die Samburu werden sich über die eingesammelten Spenden freuen.
Peter Wiegand

 

Kulturcafé Michelbach – Guter Start in das Jahr 2013!
 

Mit drei Veranstaltungen ist das Kulturcafé Michelbach e. V. in der Kulturscheune in das Jahr 2013 gestartet.
Begonnen wurde am 23. März mit einer Lesung der Marburger Schriftstellerin Gerti Brabetz. Sie las aus ihrem neusten Roman, einem Mysterythriller mit dem Titel „Es scheinen die alten Weiden so grau“. Mit ihrer eingängigen Stimme zog Gerti Brabetz die Zuhörer in ihren Bann. In den Lesepausen entspannte das „Haberle-Trio“ die Zuhörer mit jazzigen Musikstücken.

Mit „Literatur, Rock und Blues“ ging es am 13. April weiter. Der Autor und Entertainer Eike Schniebs präsentierte auf witzige Weise tolle Geschichten und Gedichte zum Lachen und Nachdenken. Carsten Wenzel mit prägnanter Stimme und Alexander Ott überzeugend an Gitarre und Bass spielten romantische Balladen und fetzigen Rock. Das Zusammenspiel zwischen den beiden Musikern aus Biedenkopf und dem Autor aus Gladenbach war professionell. Kein Wunder, denn sie begeistern bereits seit über fünf Jahren gemeinsam ihr Publikum mit ihren musikalischen Lesungen.

Am 4. Mai war mal wieder Chor-Time: Der Frauen-Kammerchor Marburg unter Leitung von Reinhart Pohl präsentierte Chorstücke, Sololieder, Klavierstücke und ein Melodram von Robert Schumann. Unter dem Motto „Schumann und kein Ende“, das einem Artikel einer großen Amsterdamer Zeitung entnommen wurde, der im sechsten Jahr nach Schumanns Tod erschien, sang der Chor Lieder, deren Inhalte und Themen um viele Facetten des menschlichen Lebens kreisten: Liebe – Hoffung – Glück – Sehnsucht – Verzweiflung – Tod und Trost. Drei Solisten aus Frankfurt, die Sopranistin Gabriele Hierdeis sowie die beiden Pianisten Thorsten Larbig und Prof. Eike Wernhard, rundeten den Kammerchor ab, der sein Publikum mal wieder begeisterte.
Es geht abwechslungsreich weiter in der Kulturscheune, und wir freuen uns auch in Zukunft auf Ihren regen Zuspruch.
Peter M. Pittner

 

Ausstellung „Ansichten V“: Malerei - Quilts – Skulptur
 

Das Kulturcafé Michelbach hat zum fünften Male Künstlerinnen und Künstler aus Michelbach und Nachbargemeinden eingeladen, ihre Arbeiten in der Kulturscheune auszustellen. Neben Werken aus den klassischen Genres Malerei und Skulptur waren erstmalig künstlerisch gestaltete und bearbeitete Quilts zu sehen. Alle Künstlerinnen und Künstler haben ihre bemerkenswerten Arbeiten in der Kulturscheune ansprechend in Szene gesetzt. Sie alle haben sich ihre Fertigkeiten und Fähigkeiten meist autodidaktisch angeeignet und gehen ihren Künsten nebenberuflich nach.

11 -2 Ansichten

Die Quiltgruppe aus Michelbach und Simtshausen bestehend aus Birgit Junk, Kornelia Langendörfer und Monica Schmidt beschäftigt sich schon seit 2008 mit der künstlerischen und handwerklich anspruchsvollen Gestaltung von so genannten Quilts. Quilten (vom engl. „Steppdecke“ oder „steppen“) ist wie Malen, jedoch mit Stoff und Faden. Quilts bestehen aus mindestens zwei, in der Regel aus drei Stofflagen. Oben liegt die Schauseite, auch Top genannt, bestehend aus bunten, kunstvoll aneinander genähten Flicken. In der Mitte gibt es eine Zwischenlage aus wärmendem Vlies, aus Wolle, Baumwolle, Seide oder Synthetik. Die Unterseite besteht zumeist aus einer Stoffbahn. Alle drei Lagen werden zusammengenäht. Dabei werden sie gegen ein Verschieben während der Bearbeitung mit groben Heftstichen oder Sicherheitsnadeln fixiert.

Der Überlieferung nach waren Quiltstoffe schon im Orient verbreitet. Kreuzritter brachten sie in Form von Unterhemden nach Europa, wo sie speziell in England als Kleidungsstücke, Decken und Wandteppiche Verwendung fanden. Die ersten amerikanischen Siedler, die mit kleinsten Stoffstücken arbeiten mussten, kultivierten das Quilten zu einer noch heute gepflegten, handwerklichen Kunstform. Das gemeinsame Arbeiten – meist der Frauen – war ein wichtiges soziales Ereignis

.Birgit Khader aus Marburg, die als Kunsterzieherin der Malerei schon lange nahe steht, hat ihre Ausstellung unter dem Motto „Augen-Blicke“ gestaltet. Sie geht in einer Folge von Bildern der Frage nach, ob der Maler Leonardo da Vinci seine weibliche Seite in seiner „Mona Lisa“, der rätselhaft lächelnden Frau, verewigt hat. Sie belegt dies an den Augen von Leonardo da Vinci und der „Mona Lisa“.

Andreas Diels aus Bauerbach hat über das Zeichnen autodidaktisch zur Malerei gefunden. Als großer Fan der Disneyschen Figuren gestaltete er anfangs Comics, bevor er es 1995 mit der Malerei versuchte. Dieser Schritt ist ihm geglückt. Ihn faszinieren in erster Linie Landschaften, speziell Küstenlandschaften (daher sein Motto „Küste“) und allgemein maritime Motive, die er aber nicht im naturalistischen Stil wiedergibt, sondern versucht, sie impressionistisch darzustellen. Dabei stellt er die Aquarell- und Acrylmalerei in den Vordergrund.

Die Specksteinskulpturen von Hartmut Wild aus Michelbach sind schon vielen bekannt, aber sie faszinieren immer wieder. Unter dem Motto „Zwiesprache mit dem Stein“ zeigt er seine aktuellen Arbeiten. Hartmut Wild, mit dem Malen schon früh in seiner Familie in Kontakt gekommen, hat sich als Schüler zeichnerisch versucht und über einen Kurs in Steinbildhauerei 1982 der Gestaltung von Steinen verschrieben. Sein bevorzugtes Material ist der Speckstein, der sich durch eine unkomplizierte Bearbeitung und durch seine Färbungen auszeichnet. Der Stein kommuniziert mit dem, der ihn bearbeitet. Man muss – wie Hartmut Wild es ausdrückt - ihn nur zum Sprechen bringen, diesen stummen Brocken.

Hartmut Wild bevorzugt biomorphe Themen, Themen also, die aus dem Leben kommen, die er symbolisch zu fassen sucht: Samenkörner als Kraftpakete, Blüten und Schalentiere in ihrer Zerbrechlichkeit, das Kleine, das sich aufplustert, das Schwere, das schweben kann, das Alte, das frisch wirkt, das Mächtige mit einem Kindergesicht.

Viele Besucher fanden sich am Freitag, dem 24. 5. 2013 zur Vernissage ein. Vor und nach der Begrüßungsansprache von Peter M. Pittner untermalten Frederik Wiese aus Bürgeln am Klavier und Mira Wöllenstein aus Marburg mit ihrer Geige den Abend musikalisch. Auch am darauf folgenden Samstag und am Sonntag, an denen man bei Kaffee und Kuchen gemütlich in der Kulturscheune über die ausgestellten Arbeiten plaudern konnte, wurde die Ausstellung gut besucht.
Im Namen des Kulturcafés Michelbach möchten wir allen Helfern herzlich für ihren Einsatz im Service und für die Kuchenspenden danken und natürlich den Künstlerinnen und Künstlern, die bei der Gestaltung der Ausstellung viel Arbeit auf sich genommen haben.
Wir hoffen, dass wir auch im nächsten Jahr mit den „Ansichten VI“ ein künstlerisches Highlight in und für Michelbach anbieten können.
Peter M. Pittner

 

Bommel, Hand & Co. in der Kulturscheune
 

Fast 80 Kinder und eine ganze Anzahl von Erwachsenen freuten sich am 20. September 2012 auf das „frankfurter figurentheater“ mit Marieluise Ritter als Bommel. Die Kinder, aber auch die Erwachsenen, hatten einen riesigen Spaß mit Bommel. Bommel verstand es ganz prima, die Kinder aktiv zu beteiligen. Mit Farbe, vielen Handschuhen und Bastelmaterial entstand eine ganze Anzahl von Figuren und Tieren. Mit viel Farbe wurde auch ordentliches „Händewaschen“ spielerisch und mit Liedern demonstriert. Die Tiere, vom Löwen bis zum Torro-Stier, wurden dann vom Kinder-Circus-Direktor Florian gebändigt. Leider ging die Stunde viel zu schnell vorbei, und die Kinder gingen als „Händefans“ nach Hause.

Wir freuen uns, dass wir die Veranstaltung wieder gemeinsam mit dem Kindergarten Michelbach anbieten konnten. Ganz herzlichen Dank auch an den Förderverein des Kindergartens, der einen ordentlichen Zuschuss für die Eintrittskarten der Kindergartenkinder beisteuerte.
Peter Wiegand

 

Volles Haus beim Scheunenfest
 

Wieder einmal wurde das Scheunenfest, das Sommerfest des Kulturcafés am 8. 9. 2012, zum Höhepunkt unseres Jahresprogramms. Bei bestem Spätsommerwetter feierten die Gäste vom Nachmittag bis in die Nacht hinein; zunächst draußen am Grill und in Biergartenatmosphäre sowie mit Spiel und Spaß für Kinder, animiert durch den Jugendclub, später im vollen Saal. Nach der Begrüßung durch den Vorstand und den Ortsbeirat schlug zunächst das Figurentheater „blaue bühne” mit dem Kaspertheaterstück „Die Zauberkiste” die Kleinsten in seinen Bann. Als Beitrag zum Marburger Grimm-Jahr boten sodann Rosemarie Beck, Iris Krane und Peter Pittner eine Märchenstunde für Jung und Alt, indem sie das „Rotkäppchen” verfremdend in die Moderne und unsere Region verlegten, in regionaler Mundart vor- trugen und für allgemeine Heiterkeit sorgten.

Das „Trio Lux” in der Besetzung Saxophon, Gitarre und Klavier eröffnete dann mit klassischen Songs und Schlagern musikalisch den Abend. Danach brachte der schon öfter bei uns gastierende Peter Volland aus Allendorf/Lumda mit rockigem Sound zur Akustik-Gitarre Hits und Balladen der 60er bis 80er Jahre, darunter etliche Eigenkompositionen, zu Gehör.

Weiter stieg die Spannung – und nicht nur bei den Herren –, als Olga Wegner aus Marburg die Gäste mit orientalischen Tänzen verzauberte. Den Abend beschlossen die bewährten „Gérard’s Backroom Serenaders” mit Jazz, Swing und Blues. Nicht nur die Lokalpresse lobten das Scheunenfest als sehr gelungen. Die Vielfalt und Qualität seiner Angebote und nicht zuletzt auch der hohe Aufwand an ehrenamtlichen Leistungen vieler Vereinsmitglieder haben uns Mut gemacht, auch im nächsten Jahr ein Michelbacher Scheunenfest auszurichten, an dem auch wieder möglichst viele aus Gemeinde und Region mitwirken. Der Termin steht schon fest: Es ist der 7. September 2013.
Hartmut Lüdtke

 

Ausstellung „Ansichten IV“ – Fotografie – Malerei – Skulptur
 

Das Kulturcafé Michelbach hatte zum vierten Male Künstlerinnen und Künstler aus Michelbach und den Nachbargemeinden eingeladen, ihre Arbeiten in der Kulturscheune auszustellen.
Mit der Ausstellungsreihe „Ansichten“ möchten wir Personen, die sich nicht hauptberuflich mit Kunst beschäftigen, eine Bühne für ihre Arbeiten bieten. Speziell sprechen wir Michelbacher Künstler an, diese Gelegenheit zu nutzen.
Nachdem in den vergangenen Jahren insgesamt 15 Michelbacher ausgestellt hatten, konnten wir für die diesjährige Ausstellung lediglich einen Künstler gewinnen. Um die Veranstaltung nicht ausfallen zu lassen, sahen wir uns in Nachbargemeinden um und wurden dort fündig.

Alle Künstlerinnen und Künstler haben bemerkenswerte Arbeiten optisch und gestalterisch ansprechend in der Kulturscheune in Szene gesetzt. Sie gehen mit einem ästhetischen Blick durch die Welt, reflektieren Dinge, Sachverhalte und Probleme, die sie sehen und erleben, und stellen sie mit verschiedenen Techniken und in verschiedenen Medien dar. Die Kunstschaffenden haben sich dies nebenberuflich, meist autodidaktisch angeeignet. Zwei Künstlerinnen bevorzugen die Malerei, zwei Künstler die Bildhauerei und eine Person fotografiert.

Inge Bachmann aus Dagoberthausen und Margret Heldmaier aus Wehrda malen in Aquarell und Acryl. Beide haben einen neuen, speziellen Untergrund für Ihre Arbeiten entdeckt: Lanavanguard. Dieser Untergrund – ein spezielles Papier – erlaubt es, gerade bei der Arbeit in Aquarell die Farben und Konturen plastisch und farbintensiv hervortreten zu lassen.

 Inge Bachmanns Lieblingsmotive sind Personen und Fachwerk; ihre Malweise ist nicht gegenständlich oder abstrakt, sondern abstrahierend. Margret Heldmaiers Themen sind Personen, Portraits und Landschaften. Ihre Bilder beeindrucken durch kräftige Farben.

Jens-Peter Gregersen aus Wetter und Siegfried Klein aus Michelbach drücken sich in Skulpturen aus. Jens-Peter Gregersen bevorzugt Menschen und Tiere in möglichst realistischer Darstellung. Sein Material ist der heimische Sandstein. Sandstein ist grobkörnig, man kennt ihn in unserer Umgebung meist nur als grob behauenen Baustoff. Jens-Peter Gregersen gewinnt dem Material dadurch einen besonderen Reiz ab, dass er Details herausarbeitet und die Oberflächen fein poliert, was dem Stein Leichtigkeit verleiht. Siegfried Klein hat sich dem Holz verschrieben. Erst seit zwei Jahren stellt er Holzskulpturen her. Seine bevorzugten Motive sind Tiere, die er aus Eiche, Zeder und der amerikanischen Weihmutskiefer fast ausschließlich mit der Kettensäge gestaltet.

Cornelius Schulz aus Marburg ist leidenschaftlicher Amateurfotograf. Dabei geht es ihm mehr um die Rolle des dokumentierenden Beobachters als um die eines Gestalters. Er liebt es, Dinge zu entdecken, die übersehen werden, vorgefundene Spannungsbögen einzufangen und zum Betrachter sprechen zu lassen. Seine Bilder aus der Serie „Fenster“, die in der Kulturscheune ausgestellt waren, laden den Betrachter dazu ein, mit seiner Phantasie zu spielen. Fenster stehen zwischen einem Innen und einem Außen, sie verwehren Einblicke und geben Ausblicke frei, aber immer bewahren sie Geheimnisse.

Viele Besucher kamen am Freitag, dem 11. Mai, zur Vernissage. Erfreulicherweise fanden auch zahlreiche Personen aus Nachbargemeinden den Weg in die Kulturscheune. Nach der Begrüßungsansprache von Peter M. Pittner aus Michelbach übernahm die Pianistin Hannah Brazel aus Dagobertshausen die musikalische Gestaltung des Abends.
Am darauf folgenden Samstag und am Sonntag, an denen man bei Kaffee und Kuchen gemütlich in der Kulturscheune über die ausgestellten Arbeiten plaudern konnte, wurde die Ausstellung gut besucht. Eine solche Ausstellung macht nicht nur den Künstlerinnen und Künstlern im Vorfeld viel Arbeit beim Auf- und Abbau, sondern auch den Organisatoren. Insofern möchte ich im Namen des Kulturcafés Michelbach speziell allen Helfern herzlich für ihren Einsatz im Service und für die Kuchenspenden danken. Leider war die Resonanz der Michelbacher auf die Ausstellung in diesem Jahr nicht sehr hoch, obwohl alle Michelbacher Organisationen und Vereine über deren Vertreter persönlich eingeladen worden waren.
Für die Ausstellung im nächsten Jahr brauchen wir wieder Michelbacher Kunstschaffende. Wer künstlerisch tätig ist, aber noch nicht ausgestellt hat, der sollte sich bei mir oder anderen Mitgliedern des Kulturcafés melden. Wir freuen uns sehr über ein Mitmachen!
Peter M. Pittner

 

„Total Oral“ – König der Chöre
 

„Total Oral“ – totale Begeisterung! Schon eine Stunde vor Konzertbeginn drängten am 23. März die ersten Besucher in die Kulturscheune, um sich die besten Plätze zu sichern. Dies war sehr vorausschauend, denn die Scheune füllte sich schnell, so das bei Beginn des Konzerts alle Plätze besetzt waren. Viele mussten stehen, aber das tat der Freude keinen Abbruch. Rainer Husel, der Mann mit der Gitarre, die er aber nur tongebend anschlug, der Mann mit der kraftvollen Stimme, die er sowohl dominant, als auch chordienlich einsetzte, der Mann mit den eigenwilligen, aber treffenden Arrangements eigener und zeitloser Songs, der Mann mit den humorvollen witzigen Moderationen zwischen den Liedern, hatte die Zuhörer schnell in seinen Bann gezogen. Er konnte sich somit gewiss sein, dass sie – quasi als Rhythmusinstrument – durch wohlgesetzte Klatsch- und auch Schmatzgeräusche die Lieder mittrugen.

Souverän leitete er die Sängerinnen und Sänger seines Chors und inspirierte sie zu einem homogenen Zusammenspiel, zu einem vollen Klanggenuss. Das Repertoire des schon über 15 Jahre bestehenden Chors reichte an diesem Abend von Frank Sinatras Interpretationen von „New York, New York“ und „My way“ über Janis Joplins „Mercedes Benz”, Elvis Presleys „I can't help falling in love”, Bon Jovis „It's my Life”, Robbie Williams‘ „Angel“ bis hin zu „With a little help from my friends”, das von Joe Cocker bekannt ist, Bob Marleys „No woman, no cry” und „Waltzing Mathilda”, der (nicht offiziellen) Nationalhymne Australiens: eine Tour durch das „Who is who“ der Musik der letzten Jahrzehnte. Mit „Tanze mit mir in den Morgen“, der Eigenkomposition „Weckerbericht“ und dem Abschiedslied „Der Mond ist aufgegangen“ wurde auch dem deutschsprachigen Lied Anerkennung gezollt.
„Total Oral“ macht alles mit dem Mund für die Ohren, und da der Kopf sich bekanntlich dazwischen befindet, kommt auch dieser nicht zu kurz – so heißt es zumindest in einer Selbstdarstellung des Chors. Dem ist nichts hinzuzufügen. Totale Begeisterung – „Total Oral“!
Peter M. Pittner

 

Partystimmung und Frauenchor in der Kulturscheune
 

Der Verein Kulturcafé Michelbach lud zum Scheunenfest am 10. September 2011 in die Kulturscheune ein, und es kamen mehr als erwartet,150 Gäste von nah und fern. Bei bestem Spätsommerwetter konnten sie sich am Nachmittag zunächst im Freien an Speisenvom Grill und Getränken laben, bevor ein buntes Programm sie im Saal erwartete. Nach Grußworten des Vorsitzenden Hartmut Lüdtke und des stellvertretenden Ortsvorstehers Till Koerner stimmten zunächst die Damen des Singkreises Michelbach mit heiteren Liedern die Gäste ein. Danach demonstrierten sechs Marburger “Aktöre +/- 50” unter der Leitung von Karin Wölfer mit Sketchen von Loriot zur Gaudi des Publikums Kuriositäten des Alltags, z. B. wie sich ein älteres Ehepaar fürchterlich auf die Nerven gehen kann (“Das Ei ist hart...”).

Es folgte der Auftritt von “Bernd & Peter” (Geiler und Pittner) mit klassischen schönen Liedern von Bob Dylan zur Gitarre und Mundharmonika. Anschließend unterhielten Antje Kessler und Andreas Benkwitz vom “Fast Forward Theatre” mit Improvisationen, indem sie aus dem Publikum zugerufene Stichworte zu atemlos aneinandergereihten Dialogen und skurrilen Geschichten weiterspannen. Für einen späten swingenden Ausklang des Festes sorgten die fünf Musiker der “Gerard’s Backroom Serenaders”. Viel Spaß hatten die Gäste zudem an den Gedichten von Heinz Erhardt, mit denen die einzelnen Auftritte jeweils eingeleitet wurden. Nach diesem Tag der abwechslungsreichen Darbietungen, des Tafelns und Mitmachens von zahlreichen Michelbachern und Gästen war man einhelliger Meinung: Nächstes Jahr findet wieder ein Scheunenfest statt!

Swingend ging es weiter in der Kulturscheune am 2. Oktober: beim Auftritt des Frauen- Kammerchors Marburg mit seinen 18 Damen unter der Leitung von Reinhart Pohl und begleitet vom virtuosen Thorsten Larbig am Klavier. Sein Programm “The Sound of Swing” – von “Summertime” bis “Take Five” entführte das Publikum im vollen Saal in die Welt klassischer Broadway-Songs, der Musicals und des Jazz, aber auch der irischen Volkslieder. Ungewöhnlich war das Erlebnis, das Brubeck/Desmond-Stück “Take Five”, geschrieben im 5/4-Takt, von einem großen Chor zu hören, der dies perfekt meisterte.

Für besondere Abwechslung - und Erholung für die Sängerinnen - sorgte der Pianist mit zwei Improvisationen einer Samba und eines Stückes von L. Bernstein. Auch diesmal war sich der Verein einig: Diesen tollen Chor wollen wir in Michelbach wieder hören!
Hartmut Lüdtke

 

Ansichten III – Künstler aus Michelbach
 

Eine Vernissage ist für Freunde der Kunst nicht nur das Anschauen von Bildern, Skulpturen oder anderen Exponaten. Das spannende an einer Ausstellung ist es, sich mit etwas oder jemandem auseinandersetzen zu können und das Denken eines Künstlers verstehen zu lernen. Manchmal ist die Kunst als abstrakte Masse interpretierbar, aber gerade dadurch gewinnt das eine oder andere Werk besonders, wieder und wieder an Spannung und Interesse. Einen Ort zum Zeigen von Kunst zu haben, ist für eine nicht besonders große Gemeinde wie Michelbach, immer ein Gewinn. Für Vernissagen fehlt der Kulturscheune eigentlich die Großflächigkeit, um Werke autark zu präsentieren. Auch der Wunsch, durch den baulich dominierten Hintergrund, das Kunstobjekt selbst in den Vordergrund rücken zu können, ist nicht immer einfach. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, ist die Kulturscheune als Ort einer Vernissage ein geeigneter Platz, Kunstwerke jeglicher Art auszustellen.

In Michelbach wurden mittlerweile mehrere Ausstellungen unter dem Titel „Ansichten“ von Michelbacher Kunstschaffenden einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Der Verein Kulturcafé e. V. und die Ausstellenden organisierten in Person von Peter Pittner die Vernissage – und man merkte sehr schnell, dass dies eine Aufgabe war, die Freude machte.

Ein Unterschied zwischen Menschen und Tieren war schon immer die Fähigkeit, sich mit Kreativität und Ästhetik zu identifizieren und sich mit dem Medium Kunst einen Freiraum für Verständigung und sozialen Kontakt zu schaffen. Die nunmehr dritte Ausstellung „Ansichten“ zeigte Werke aus Malerei, Fotogafie und Kunsthandwerk. Die Künstler nahmen sich sehr viel Zeit mit dem Publikum intensiv zu kommunizieren, was durch deren Werke auch einen kleinen Einblick in sie selbst gestattete.

Christel Zimmermann kam zur Kunst durch das Hobby der „Eulenmalerei“ und das Basteln mit ihren Kindern, wo eigentlich immer etwas zu schaffen war. Im Laufe der Jahre festigte sie ihr Talent mit professionellem Hintergrund und erlernte Maltechniken auf Leinwand, Holz und Stein. Heute ist Frau Zimmermann besonders als Malerin von Landschaftsmotiven bekannt, die in expressionistischem Stil Farben und Strukturen harmonisch verbinden.

Christina Massie ist als Friseurmeisterin weniger an der Abbildung interessiert. Kraftvolle Farben und vielfältige Denkareale laden den Betrachter zum Nachdenken und Nachfühlen der Bilder ein. „Inspiration“ ist ihr Ziel für Kunst und somit auch ihr Ausstellungsmotto.

Wolfgang Rühle kam zur Kunst, als er als Physikprofessor bereits voll im Berufsleben stand. „Psyche und Farbe“ sind untrennbar miteinander Verbunden, aber auch scheinbar autark voneinander notwendig. Das Verhalten des Menschen in seinen Gegensätzen, bildet die unüberschaubar Vielfalt seiner Verhaltensweisen ab. Hier zeigt die Physik die Gemeinsamkeit mit Rühles Schaffen - dass das Kleine und Unscheinbare oftmals zum wichtigsten Element des Ganzen werden lässt.

Mit der Foto-Technik ist eine vollkommen neue Art des kreativen Kunstschaffens zu Pinsel und Spachtel hinzu gekommen. Beide Techniken können eine im Kopf bestehende Kreation, aber auch eine im Affekt gefühltes Bild darstellen. Die Schnelligkeit des Mediums lässt es zu, das fertige Bild in Serien mit sich ändernden Details reifen zu lassen. Genau wie ein Maler muss auch der Fotograf lernen, ein Bild in seine Bestandteile zu zerlegen um den gewünschten Effekt real oder als Ganzes surrealistisch abzubilden.

Jörg Sundermeyer zeigte in der Ausstellung Bilder, die die Naturelemente Feuer und Wasser thematisierten. Besonders Farbe, Intensität, Bewegung und Gegensätze prägen die Bilder. Insgesamt wird zu Vergleichen angeregt, die vom Einzelbild oder Bilderserien ausgehen und damit die Überraschung durch die Vielfalt entwickeln.

Thomas Schmidt sucht für sich mehr das Einzelobjekt, das den Augenblick einer Komposition zielsicher festhält und damit das Einzigartige nur mit dem einen Bild darstellt. Der Blick auf „Natur und Struktur“ ist meist vergänglich und bleibt somit nur durch die kreative Kraft des Fotografen erhalten.

Kunst ist in welcher Art und Weise auch immer, sowohl für den Künstler, als auch für den Konsumenten oder Genießer, eine Form der Kommunikation die uns ärmer machen würde, wenn es sie nicht gäbe. Am Abend der Eröffnung spielten die „Backroom Serenaders“, die zum Gelingen der Vernissage natürlich ihren Beitrag leisteten.
Stephan Muth

 

Komödianten und Chöre in der Kulturscheune
 

Drei Highlights im Programm des Kulturcafé Michelbach e.V. fanden kürzlich mit großem Erfolg in der Kulturscheune statt.
Unter dem Motto “Frauenchor trifft (auf) Frauenchor” fand am 19. März 2011 im überfüllten Saal ein gemeinsames Konzert des Singkreises Michelbach mit ihren Gästen, den “Pfefferschoten” aus dem Raum Aachen, statt. In reizvollem, kontrastreichem Wechsel wurden die eher traditionellen Lieder des Singkreises durch Songs der 20er bis 50er Jahre, aber auch Duette aus Opern und Operetten vorgetragen von den “Pfefferschoten”, temperamentvoll ergänzt, die ihrem Namen, unterstützt durch ein chilirotes Outfit, alle Ehre machten. Eine Form der musikalischen Begegnung, die wir gern weiter pflegen!

Unter der deutlichen Anspielung im Titel “Dies kleine Zucken deines Hinterns” präsentierte die Marburger Lyrikkompanie am 26. März Liebeslyrik und Liebeslieder von der Antike über das Mittelalter bis zum Heute. Mit Jürgen Keuchel, Stefan Piskorz, Peter Rollenske und Carsten Beckmann ließen vier gestandene Theaterleute und Fahrensmänner Walther von der Vogelweide ebenso zu Wort kommen wie Ovid, Villon und Brecht, gesprochen, gesungen und geschrammelt.

Am 2. April präsentierte der Gitarrist und Sänger Peter Volland aus Allendorf/Lumda sein neues Soloprogramm. Der studierte Ingenieur arbeitet inzwischen als gefragter Vollzeitmusiker. Er überzeugte mit rockigen ebenso wie lyrischen, leisen und fetzigen Hits und Balladen der 60er bis 80er Jahre, sowie mit schönen Eigenkompositionen auf hohem musikalischen Niveau.
Hartmut Lüdtke

 

Kinderliedermacher „Gebrüder Jehn“ aus Worpswede in Michelbach
 

Mit ihrem neuen Programm „Igelfreunde“ konnten die Gebrüder Jehn am 16. September 2010 eine große Kinderschar in der Kulturscheune Michelbach erfreuen.
Es muss schon ein besonders erfreuliches Ereignis in Michelbach sein, wenn nahezu alle Kinder der beiden Kindergärten und einige Schüler der Grundschule zusammenkommen, um Musik zu hören, zu tanzen und eifrig mitzusingen. Ein solches Mitmachkonzert für Kinder fand am Nachmittag des 16.09.2010 von 15:00 bis 16:00 Uhr in der Kulturscheune in Michelbach statt. Das Kulturcafé Michelbach e.V. konnte als Veranstalter zum zweiten Mal die Kinderliedermacher „Gebrüder Jehn“ aus Worpswede bei Bremen mit ihrem neuen Programm „Igelfreunde“ nach Michelbach einladen
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Die Kulturscheune war mit weit über 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer brechend voll. Es gab aber trotzdem noch Platz für Tanz und Bewegung. Alle Kinder und deren Begleiter, waren begeistert bei der Sache. Mit Gitarre, Kontrabass und Gesang verstanden es die Gebrüder Jehn schnell, jeden Zuhörer in ihre herbstlich gefärbte Musikwelt zu entführen und eventuell auch ein „Igelfreund“ zu werden. Die kindgerechten Texte und Fantasielaute zum Mitsingen und die Tanzbewegungen waren leicht zu erlernen. Hier und bei der Bewältigung kleiner technischer Probleme zeigte sich die hohe Professionalität und jahrelange Erfahrung der beiden Musiker, die bundesweit auch als Musikdozenten in der Fortbildung von Erzieherinnen und Lehrkräften gefragt sind.
Mit ihrem lautstarken Applaus zum Abschluss ließen die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer die Gebrüder Jehn nur mit einer Zugabe wieder zurück nach Worpswede bei Bremen fahren. In der Hoffnung auf Wiederholung eines solch gelungenen Konzertes in Michelbach bedankte sich der äußerst zufriedene Veranstalter bei den Musikern.
Peter Wiegand

 

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